Technik: Belagarten

Am Bremsbelag sollte man nicht sparen, denn dieser hat großen Einfluss auf das Ansprechverhalten der Bremse und den Trommel- bzw. Scheibenverschleiß. Der Bremsbelag muss in jedem Fall genau zur Bremse passen.

Bremsbeläge für die Straße haben einen mittelhohen Reibungskoeffizienten. Das ist unter normalen Bedingungen besonders wichtig, da hierbei die Bremsen ihren Dienst oft bei niedriger Temperatur verrichten müssen. Mit dieser Mischung, die auch bei hohen Temperaturen noch ihre Eigenschaften behält, erzielt man auch beim Kaltbremsen eine gute Bremswirkung. 
Im Sportbereich und für Fahrten mit erhöhter Belastung werden besonders temperaturbeständige Mischungen eingesetzt.
Im Handel werden organische und Sintermetall-Beläge mit verschiedenen Mischungen angeboten. Im Wesentlichen haben die unterschiedlichen Bremsbeläge folgende Eigenschaften :
   

Organische Beläge
zeichnen sich durch ihren günstigen Preis aus und sind besonders für Trommelbremsen geeignet.
Daher werden sie serienmäßig in den meisten Motorrädern verbaut. 
Die Bremswirkung entsteht durch direkten Kontakt mit der Bremsscheibe bzw. -trommel und dem hierdurch bedingtem Abrieb. 
Das Basismaterial ist Kohlenstoff. Heutige Beläge sind übrigens asbestfrei.
   
Sintermetall-Beläge
kombinieren hervorragende Bremsleistung mit Langlebigkeit und einem
geringen Scheiben- bzw. Trommelverschleiß.
Zur Zeit sind sie der beste Stand der Technik. Sie bestehen überwiegend aus Bronze mit bis zu 30 Beimischungen, welche bedeutsam für die Bremswirkung sind. Die Beläge halten bis zu 4x länger als organische Beläge.
   
Kohlefaserbeläge
sind extrem hitzebeständig und sehr teuer.
Daher werden sie in der Regel nur im Rennsport eingesetzt. Sie arbeiten noch bei Temperaturen, unter den anderes Metall schon die Fließgrenze überschreitet. 
Interessanterweise entsteht die Bremswirkung durch Reibung, wie bei "normalen" Belägen, sondern durch eine kurzzeitige Verschweißung zwischen Belag und dem Bremskörper.
   
Dieser Beitrag stammt von Ralf, dem Webmaster von motorroller-info.de. Für die Verwendung liegt mir seine freundliche Genehmigung vor.

Michael (27.03.04 )    [Start]