Prinzipieller Aufbau
Die Zündimpulse in einem einfachen Zündsystem werden
durch mechanische Unterbrecher ausgelöst. Sie bestehen
aus einer Nocke, die an der rechten Seite der Kurbelwelle
montiert ist und die die Kontakte anhebt..
Durch Unterbrechen des, auf der Primärseite der
jeweiligen Zündspule fließenden Stroms springt an den Elektroden
der Zündkerzen ein Funke über, der die Verbrennung im
angeschlossenen Zylinder startet.
Bei Vierzylindermaschinen werden also immer 2 Zylinder
gleichzeitig gezündet, wobei ein Zylinder tatsächlich
befeuert wird, während der andere seinen Zündfunken in
den Auslasstakt bekommt. Das nutzt zwar nichts, es
schadet aber auch nicht. Der Vorteil ist, dass nur zwei
Zündspulen und Unterbrecher nötig sind und das
Zündsystem damit sehr einfach wird.
Ein Verteiler, wie man ihn aus dem Auto kennt, ist
ebenfalls nicht nötig. Das macht die Sache
zuverlässiger und leichter. Dass die Zündkerzen
dadurch mehr verschleißen, ist beim Motorrad nicht so
wichtig.
Funktion
Wird der Zündschalter betätigt, fließt ein Strom
beispielsweise durch die Primärseite der Zündspulen
1&4. Dabei ist der Kontakt des Unterbrechers 1&4
geschlossen.
Wird der Motor gestartet, dreht sich der Zündnocken (N)
und öffnet den Unterbrecher 1&4. dadurch wird eine
hohe Spannung in der Zündspule 1&4 induziert, die
sich über die Zündkerzen 1&4 gegen Masse entladen
kann. Es springen Funken an den entsprechenden
Zündkerzen-Elektroden über und die Zylinder werden
befeuert. Währenddessen ist der Unterbrechers 2&3
geschlossen und es kommt zu keiner Zündung.
Erst wenn sich die Kurbelwelle weiterdreht, wird der
Unterbrechers 2&3 geöffnet und die Zündung erfolgt
für Zündspule bzw. Zylinder 2&3.
Während sich der Vorgang jetzt in 180°-Abständen
der Zündrotordrehung wiederholt, wird eine
Sekundärspannung in die Zündspulen Nr.1 (2&3) und
Nr.2 (1&4) induziert, die entsprechenden Zündkerzen
aktiviert und die Zylinder befeuert.
Kondensator
Ein wichtiges Element in kontaktgesteuerten Zündanlagen
ist der Kondensator (K). Bei all der elektrischen
Instabilität, die durch die zusammenbrechenden
Magnetfelder in der Zündspule verursacht werden, gibt
es immer wieder elektrische Energie, die über die
Zündkontakte zurück fließen will. Das gibt ein
schönes Mini-Gewitter an den Zündkontakten.
Der Kondensator wirkt jetzt wie eine Art Stoßdämpfer
in diesem System. Bei dem schnellen Energieaustausch an
den Kontakten speichert er einen Teil der Energie, die für die Zündung
erforderlich ist und sorgt dafür, dass nicht
übermäßig viele Funken am Zündkontakt selbst
überspringen. Diese würden die Kontakte anderenfalls
schnell verbrennen oder gar miteinander verschweißen.
Der Kondensator besteht aus einer Lage Aluminiumfolie,
die durch eine weitere Lage Isolation getrennt wird.
Beide werden wie ein Schlafsack aufgerollt und in einen
kleinen Behälter gesteckt. Er saugt im Betrieb ein paar
Hundert Volt auf und gibt sie, wenn die Zündkontakte
schließen, blitzschnell wieder ab.
Zündfolge und Anschluss der
Zündkabel
Die Zündfolge bei Zweizylinder-Reihenmotoren ist leicht
zu bestimmen: 1-2. Wie ist dies aber bei Vierzylinder-Reihenmotoren?
Deren normale Zündfolge ist 1-3-4-2 oder 1-4-2-3, wenn
sie einen Verteiler haben. Bei den GS- / GSX-Motoren von
SUZUKI ist das anders.
Alle 180° feuert ein Zylinder, also 4 x 180° = 720°.
Zudem sind immer die Zylinder 1 + 4 sowie 2 + 3 an eine
Zündspule angeschlossen, wodurch ein Zylinder immer in
den Auspufftakt des anderen feuert.
Schaut man sich den Kurbelversatz von 180° an, muss die
Zündfolge deshalb 1-x-4-x sein. Aber welcher Zylinder
kommt nach Nummer 1?
Die Stellung der Nocken an der Nockenwelle verrät es
letztendlich: die Zylinder 1 + 2 folgen 90°
hintereinander. Da eine Nockenumdrehung zwei Kurbelwellenumdrehungen
entspricht, ergibt das wieder 180°, d.h. Zylinder 2
kommt direkt nach 1 und die richtige Zündfolge ist
1-2-4-3.
Wir haben gesehen, dass die Zündspulen entweder einen
Zylinder oder zwei zusammen mit Saft versorgen. Es ist
daher wichtig, die richtigen Zündkabel auf die
entsprechenden Zylinder zu stecken. Dazu sind diese vom
Werk aus mit Zahlen markiert. Leider fehlen diese bei
älteren Motorrädern häufig. Hier also die richtige
Montage der Zündkerzenstecker:
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In
Fahrtrichtung gesehen: |
Zylinder |
1 |
2 |
3 |
4 |
Zündspule |
Links, kurzes Kabel |
Rechts, langes Kabel |
Rechts, kurzes Kabel |
Links, langes Kabel |
Wenn beide Kabel gleich lang sind, ist die Zuordnung
zu den Zylindern egal. Hauptsache 1-4 und 2-3 hängen
jeweils an einer Zündspule.
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