Wer
einer groben Fahrlässigkeit nicht überführt werden
will, sollte keine Spuren hinterlassen. Deutet dies
doch auf eine gewisse Trotteligkeit hin, die meist
noch mit einem unliebsamen Nachspiel gekrönt wird.
Was im wahren Leben gilt, hat auch beim Schrauben
seine Bedeutung. Denn wer hier keine nötige Sorgfalt
walten lässt, hinterlässt zwangsläufig hässliche
Spuren, die nicht nur das Auge des Betrachters
beleidigen, sondern häufig auch noch in Form
ernsthafter Beschädigungen zu echter Trübsal Anlass
geben.
So wird man im Laufe eines Schrauberlebens
immer mal wieder mit dem Problem konfrontiert, einen
vermeintlich unlösbar mit dem Herzstück verbundenen
Motorseitendeckel zu entfernen, sei es für diverse
Wartungs- und Reparaturarbeiten, oder um das Stück
einer Verschönerungsorgie zu unterziehen.
In manchen Fällen haben sich die Motordeckel durch
zäh-klebrige Dichtungen oder Dichtmittel so
"festgefressen", dass scheinbar nur noch
rohe Gewalt Hilfe verspricht. Vertreter dieser
Hauruckverfahrenphilosophie greifen dann gerne zu
Hammer oder Schraubenzieher, und versuchen so,
rüpelhaft Herr der Lage zu werden. Zwar führt dies
meist zur Auflösung der zwanghaften
Deckel-Motor-Verbindung, aber selten geht dies ohne
Kratzer, Dellen oder Beschädigungen der Dichtflächen
einher. Zudem bieten versenkte Motorseitendeckel, wie
in unserem Beispielsfall, noch nicht einmal die
grobschlächtige Möglichkeit irgendwo einen
Schraubenzieher anzusetzen. Besonders haarig wird es
dann, wenn der Deckel bereits irgendwelche
Veredelungsverfahren, wie Verchromen, Polieren oder
Lackieren durchlaufen hat. Solche Deckel schreien
geradezu danach mit Samthandschuhen angepackt zu
werden. Und diese gibt es, in Form einer recht
einfachen Methode die Deckel ohne unschönen
Begleiterscheinungen vom Motor zu lösen.
|
|
Und so funktioniert es:
Die Bohrungen für die Befestigungsschrauben in
den Deckeln haben meistens einen Durchmesser von
6,5 Millimetern.
Nun geht man hin, und schneidet in die Bohrung ein
M 8er Gewinde (Bild 1). Dabei darauf achten, dass
man das M 6er Gewinde im Gehäuse nicht
beschädigt. Anschließend mit Druckluft
auspusten, und in das M 6er Gewinde des
Motorgehäuses eine Stiftschraube eindrehen.
Einige Gewindegänge sollte dabei über die
Dichtfläche des Gehäuses heraus ragen, damit
beim Abdrücken das Gehäusegewinde nicht
beschädigt wird.
|
|