Wer
gut schmiert, der gut fährt. Darum ist das
regelmäßige Fetten beweglicher Teile wichtig . Ich
spreche von Teilen, die häufig benutzt
werden, ständig in Bewegung sind, aber oft vergessen
werden: Hand-, Fußbrems-, Schalt- und
Kupplungshebel sowie Schalter oder Bowdenzüge.
|
|
Bowdenzüge
besitzen oft eine innenliegende
Teflonummantelung, die den Zug leichter in der
Außenummantelung
gleiten lassen. Vorsicht: Falls überhaupt nötig, solltest du hier nur säurefreie Fette
verwenden, die Kunststoffteile nicht angreifen
(z.B. teflonhaltige Schmiermittel).
Einfaches Fahrrad- und Nähmaschinenöl
verflüchtigt sich zu leicht und wird
nach einiger Zeit verharzen.
Chokezüge braucht man nicht zu
schmieren, denn hier ist ein wenig Reibung eher
besser für die richtige Dosierbarkeit.
Züge lassen sich leicht mit einer
Einwegspritze schmieren. Oder man schneidet die Ecke einer
Kunststofftüte ab, schiebt
sie über den Zug und befestigt sie mit Klebeband.
Dann lässt sich Schmiermittel besser einfüllen.
|
|
|
|
Hebelgelenke und
Zugnippel
werde gerne übersehen, doch sie melden sich
früher oder später von selbst. Spätestens wenn die Hebel beim
Betätigen "knarzen", wird es Zeit fürs
Fetten.
An den Gleitstellen und
Gelenken aller Hebel kannst Du Teflonfett oder -spray einsetzen. Eine Alternative ist
ein graphithaltiges Fett, genannt
Molybdänfett.
Sind die Zugnippel gut gefettet, können diese im
Hebel besser gleiten, der Zug wird nicht geknickt
und bricht nicht so schnell.
|
|
|
|
Antriebswellen
für Tachometer und Drehzahlmesser werden gerne
vergessen. Schraube zur Pflege die Wellen an den
Instrumenten ab und ziehe die biegsame Welle
heraus. Wische sie sauber, fette sie mit
Molybdänfett ein und führe sie wieder in die
Hülle ein. Durch leichtes Drehen gleiten sie in
den Mitnehmer am Tachoantrieb bzw. am
Zylinderkopf. Dann kannst du sie wieder handfest
an die Instrumente schrauben.
|
|
|
|
Hinterradschwinge
Die alten GS hatten noch Schmiernippel an der
Schwinge und etwa alle 3000 km konnte man den
Nadellagern ein paar Hübe mit der Fettpresse
gönnen. Später fielen die Nippel leider dem
Rotstift zum Opfer. Daher gilt: Spätestens beim
Kettenwechsel unbedingt die Schwinge ausbauen und
die Nadellager mit Lagerfett schmieren. Wer es gut
meint, sollte das auch zwischendurch ein- bis
zweimal machen.
|
|
|
|
Bremshebel- und
Hauptständerwelle
führen ein tristes Dasein und werden meist
nicht geschmiert. Sollte man aber doch, auch wenn
man dazu die Teile ausbauen muss.
Eleganter hat Martin das Problem gelöst, von
dem dieser Tipp stammt. Er hat Schmiernippel an
der Führung des Fußbremshebels, den beiden
Schwingenlagern und am Hauptständer montiert.
Besonders der am Fußbremshebel hat sich sehr
bewährt, da jetzt hier kein roter Reibrost mehr
herausstaubt.
|
|
|
|
Schalter
Wenn Schalter nicht mehr so recht wollen, solltest
du sie so weit wie möglich öffnen und entweder
von Hand reinigen oder mit Bremsenreinigerspray
auswaschen. Danach die Gleitstellen und Achsen mit
säurefreiem Fett schmieren und den eigentlichen
Kontakten mit Kontaktspray zu Leibe rücken. Das macht
leichtgängig und schützt vor Korrosion.
|
|
|
|
Schlösser
Schwergängige Zünd- und Sitzbankschlösser kann
man mit WD40 oder auch Silikonspray behandeln.
Funktionieren dann fast wie am ersten Tag. Beim
Zündschloss etwas sparsamer anwenden, damit es
nicht "überflutet" wird. Dieser Tipp
stammt von Uwe.
|
|
Wenn man schon dabei ist
...
kann man auch gleich das
Kupplungsspiel am Handhebel sowie sämtliche Schraubverbindungen an
Gelenken und Zügen auf ihre Festigkeit hin kontrollieren.
Achte darauf, dass alle
Gegenmuttern nachher wieder richtig angezogen und gekontert werden.
Na und einen Blick auf den äußeren Zustand der
Bowdenzüge kann man auch riskieren.
Scheuerstellen, bei denen die Stahlseele
durchschaut sollte man mit wasserfestem
Isolierband abdichten. Auch sollte darauf
geachtet werden, dass die Züge knickfrei
in möglichst weiten Bögen verlegt sind. |