Umbau auf Speichenräder 

Zugegeben: Die Original-Gussräder der frühen GS-Modelle sind nicht jedermanns Sache. Viele lieben einfach das klassische Aussehen von Speichenrädern. Was also tun, wenn man umbauen will?
Besonders dann, wenn man nicht auf die Scheibenbremse im Hinterrad verzichten will. Hier wird am Beispiel einer GS 550 E erklärt, wie es geht.
      

Vorderrad
Hier gibt es keine Probleme, denn das SUZUKI-Baukastensystem macht es möglich. Man nehme einfach das komplette Vorderrad einer frühen GS 550 D einschließlich der beiden Bremsscheiben.
Man kommt zwar meist wegen der Optik nicht um das Neueinspeichen herum, aber alle Teile passen ohne Änderungen.
Wer es etwas sicherer mag, kann auch noch die Bremsscheiben der späteren GSX-Modelle verbauen. Die sind geschlitzt und wirken bei Feuchtigkeit besser als die gezeigten Vollscheiben.
Wichtig: Vor dem Einbau unbedingt den Scheibendurchmesser prüfen. Hier gibt es manchmal Unterschiede von ein paar Millimetern.   

   
Hinterrad
Die "E"-Modelle besitzen eine Scheibenbremse. Speichenräder haben jedoch meist eine Trommelbremse. Die sollte man nicht übernehmen, denn dafür sind Änderungen am Rahmen nötig. Es gibt eine bessere Lösung, wenn man das Hinterrad einer GS 750 mit Scheibe verwendet. Dabei kann die hydraulische Bremsbetätigung der Hinterradbremse erhalten bleiben.
Die Achse der GS 750 hat einen Durchmesser von 20 mm. Die 550er-Achse hat jedoch nur 17 mm. Durch Tauschen der Radlager kommt man weiter. Die GS 750 hat Lager der Type 6204 (D = 47 mm, B = 14 mm, d = 20 mm). Mit Lagern der Type 6303 (D = 47 mm, B = 14 mm, d = 17 mm) können 17 mm Achsen weiterverwendet werden. 
Die Räder und deren Lageraufnahmen sind identisch und müssen nicht nachgearbeitet werden. Auch die Distanzhülse zwischen den Lagern sind gleich und können weiter montiert bleiben.
So einfach geht es weiter: Natürlich passt der Kettenblattträger mit dem Ruckdämpfer von der GS 550 in das Rad der GS 750. Mit den alten 550er Distanzhülsen kann man das Rad direkt in die Schwinge montieren.

Zu guter Letzt sollte man den Umbau noch der technischen Überwachung in den einzelnen Ländern zur Begutachtung vorführen und in die Fahrzeugpapiere eintragen lassen. Der Hinweis, dass nur zeitgenössische Originalteile verwendet wurden, hilft dabei sicherlich.

Dieser Tipp stammt  von Jaap aus Holland, dem ich für die Genehmigung zur Veröffentlichung herzlich danke.
Michael (08.06.04 )    [Start]