Reinigen mit Geheimmitteln

Endlich - Dein Moped ist wieder strahlend sauber! Aber Du siehst aus, als ob man Dich durch ein Altölfass gezogen hätte. Oder es ist genau umgekehrt. Wie auch immer - hier sind ein paar Tipps, damit Du wieder menschlicher aussiehst und Dein Moped zum Schmuckstück wird. Natürlich ohne Gewähr.

Aufkleber,
Etiketten und alte Aufkleber lassen sich gut mit einem Heißluftfön oder speziellen Aufkleber-Lösungsmitteln aus der Sprühdose beseitigen.
Auch Kontaktspray (z.B. von Nigrin) löst die Kleber auf und man kann sie leicht abziehen.
Jürgen empfiehlt, die Aufkleber mit Lampenöl bepinseln, einige Zeit abzuwarten. Das Öl löst den Kleber und die Aufkleber lassen sich dann entfernen.

Aluminiumfelgen
An den mit Bremsstaub, Kettenfett und Insekten verschmutzten Felgen scheitern oft auch die besten Motorradreiniger. Spezielle Felgenreiniger sind recht teuer. Ein wirklich günstiges Wundermittel findet sich im Baumarkt. Der "Knauf Küchen-Entfetter" ist ein fettlösender Reiniger für Dunstabzugshauben und stark verfettete Möbel. Ähnlich wirkungsvoll ist auch ein normaler Backofenreiniger aus der Sprühdose. Beide Mittel lässt man lange genug einwirken und kann sie dann mit Wasser abspülen.
Vor der Anwendung sollte man aber an einer Stelle ausprobieren, ob es zu Verfärbungen kommt.
Wenn es sich nicht um fettigen Schmutz handelt, wirkt auch ganz normaler Kalk- oder Fliesenreiniger Wunder. Da der jedoch ätzend ist, sollte man beim Auftragen Gummihandschuhe tragen.
Ebenfalls sehr gut wirkt eine normale Autowachspolitur oder das bewährte WD 40. Beide sind auch die beste Pflege für Hochglanz-Felgen.

Alu-Druckgussteile wie neu ...
Kleine Druckgussteile aus Aluminium, z.B. Vergasergehäuse, lassen sich entweder mit Ultraschallgeräten (sehr teuer!) oder Hausmitteln reinigen. 
In jeder Apotheke gibt es Zitronensäure in Pulverform zu kaufen. In einem säurefesten Gefäß füllt man genügend warmes Wasser ein, so dass die Teile ganz bedeckt werden können. Pro Liter Flüssigkeit fügt man nun 2 - 3 Esslöffel Säurepulver hinzu und legt die vom groben Schmutz gereinigten Teile hinein.
Die Einwirkdauer beträgt etwa 20 - 30 Minuten. Sie kann verkürzt werden, indem man die Teile mit einer alten Zahnbürste zusätzlich bearbeitet. Sind die Teile wieder sauber, spült man sie mit Seifenwasser ab und trocknet sie gründlich.
Hilfreich ist auch handelsübliche Essigessenz, in die man die Teile über Nacht einlegt. Oder wie es Christian macht: Er verwendet einen einfachen Essigreiniger (z.B. W5 Eco von Lidl). Vor einer Säurebehandlung sollte man aber an einem unkritischen Teil probieren, ob es sich nicht verfärbt. Manche Legierungen werden durch die Säure dunkel.
Wer keine Säure mag, für den hat Torsten von Alter-Schrauber.de noch einen besonderen Tipp: Vergasergehäuse kann man wunderbar mit Backpulver und heißem Wasser reinigen. Es ist darauf zu achten, dass die verschiedenen Metalle möglichst getrennt sind, sonst kann es zu Verfärbungen kommen.
Eine weitere Möglichkeit ist ein so genannter Kraftreiniger (z.B. CillitBang Reinigungsschaum). Einfach mehrfach einsprühen, einwirken lassen und abwaschen. Wenn das nicht reicht, das Teil mit dem Schaum in einen handelsüblichen Ultraschallreiniger für Uhren und Schmuck (< 20 Euro) geben.
Natürlich muss man bei Vergasern alle Teile (z.B. Dichtungen, Düsen usw.) unbedingt entfernen.
Kommt man mit einem Ultraschallgerät oder einer Säurekur nicht so recht weiter, helfen nur noch mechanische Mittel. Empfehlenswert ist ein hochtouriges Schleifgerät (z.B. Dremel), mit dem man auch in kleinste Ecken kommt. Wer das nicht hat, kann es auch mit einer starken flexiblen Elektroleitung mit Kupferseele versuchen. Entfernt man ein Stück der Isolierung, hat man eine wirkungsvolle Mini-Drahtbürste, die sich durch Abschneiden sogar "schärfen" lässt.

Aluminiumteile polieren
Bei stark angelaufene Alu-Teilen versagt auch das beste Chromputzmittel. Hier muss brutaler vorgegangen werde. Gekrümmte Teile mit Schraubenlöchern lassen sich mit wasserfestem Schleifpapier aber nur sehr mühsam wieder auf Hochglanz bringen.
Leichter geht es mit feiner oder mittlerer Stahlwolle, die mit Chrompolitur getränkt wurde. Auch ein feuchter Lappen, auf den einfacher Vogelsand gestreut wurde, hat prima Poliereigenschaften.
Ein weiterer Tipp kommt von Nobert: Bevor man ans Polieren von Alu geht, hilft waschen mit 70-80 °C (z.B. mit einem Hochdruckreiniger). Dann hast Du mattes Alu und musst nur noch die groben Stellen mit feinem Schmirgel betun, ehe Du fein polieren kannst. Für die Handpolitur (aufwändig, lange aber schön) hat sich das alte DDR-Mittel "Elsterglanz" (www.ahrenshof.de) sehr bewährt, was wieder auf dem Markt ist. Die Tube kostet nur etwa EUR 2,50. Das Geheimnis ist dort eine feine Körnung à la Zahnpasta, aber mit für Zähne nicht so zuträglichem Ammoniumhydroxit. Vorteil: Schützt hinterher und man muss nicht waschen. Nachteil: für die maschinelle Politur eher nicht geeignet, da es schmiert.

Auspuffrohre und - töpfe
an denen die Reste von Stiefeln und Abdeckplanen festgebacken sind, werden mit einem Abbeizer für Lacke und Farben aus dem Baumarkt von allen Rückständen befreit.

Automatische Reinigung
Hier ein Profi-Tipp von Thomas, der früher alte VW restauriert hat: Eine alte Geschirrspülmaschine in der Werkstatt reinigt mühelos alles, was reinpasst und Hitze verträgt. 
Kleinteile hängt man in einem Fliegengitter hinein, große Teile muss man eventuell mehrmals spülen, um an alle Ecken zu kommen. Wenn man gar ganz alte Blinker reinlegt, bei denen das Glas nicht durchgefärbt ist, erhält man sehr billige Weißglasblinker. Alte Dichtungsreste schafft die Maschine aber nicht, die backen nur noch fester an. Die sollten also vorher entfernt werden.

Brennräume
und Ventile lassen sich wunderbar mit Backofenspray reinigen. Einfach die ausgebauten Teile einsprühen, über Nacht einwirken lassen und dann einfach abwischen. Sind noch Reste vorhanden, kann man die Prozedur wiederholen. der Vorteil dieser Methode ist, dass kein material abgetragen wird.

Bremsen
mit Druckluft zu reinigen, ist super-out, denn der eventuell asbesthaltige Bremsstaub setzt sich überall hin und wird früher oder später eingeatmet. 
Besser eignet sich ein schäumender Glasreiniger. Damit werden die Teile satt eingesprüht, der Staub wird gebunden und man kann den Schmutz einfach mit einem Lappen wegwischen. Zur Not muss man mit einer Zahnbürste nachhelfen. Zum entgültigen Entfetten benötigt man nur ganz geringe Mengen des giftigen Bremsenreinigers.

Chromteile blitzeblank
Das Reinigen von Chromteilen kann man leicht und preiswert auch mit trockenem Mehl und einem Bauwolltuch bewerkstelligen. Na, und umweltfreundlich ist das Ganze auch noch.
Stark angerostete Chromteile lassen sich mit Stahlwolle behandeln, aber das kann böse Kratzer geben. Eine wirkungsvolle Alternative ist eine Reinigungspaste für Keramikisolatoren an Transformatoren oder Hochspannungsmasten. Sie wird von der Firma Säkaphen GmbH, Bottroper Str. 275, 45964 Gladbeck hergestellt und wird mit jedem Gammel fertig.
Leider gibts diese Paste nur in großen Gebindeeinheiten á 750g. Eine kleine 200ml-Variante  bietet KVM unter dem Namen „easypaste" bei Amazon an.

Fliegenreste
lassen sich mit Natron (Soda) gut und preiswert entfernen. Einfach auf einen feuchten Schwamm geben und vorsichtig abwischen. 
Auch abgestandene Cola soll wirken. Teile einsprühen, Papiertuch darauf legen und kurz einwirken lassen. In jedem Fall nicht vergessen, gut mit einem weichen Schwamm nachzuspülen!

Gummiteile
werden in der Waschmaschine wieder sauber! Bei 40 - 60° und in eine Socke gesteckt, überstehen sie die Prozedur. Norbert hat noch einigen besonderen Tipp: 
Für Gummiteile, die man hohen Temperaturen aussetzt (Waschmaschine, Kraftfahrzeuge etc.) gibt es ein Mittel aus einer völlig artfremden Branche. Der führende Hersteller von Reinigern für die IT-Industrie nimmt als Grundstoff Orangenterpen (das was in der Schale einer Apfelsine ist). Damit bekommst Du z.B. auch Kugelschreiber von der Haut weg. Vorteil: geht leicht, ist nicht giftig, da Naturprodukt. Nachteil: so einfach nicht erhältlich.
Die NBS Warenhandelsgesellschaft, Resselgasse 1, A-2201 Gerasdorf bei Wien (www.nbs-austria.at) stellt unter Art.Nr. 1668 einen Gummiwalzenreiniger her. Das Gummiteil darin nur über Nacht einlegen, nicht waschen und abtropfen lassen. Es steht hinterher einem neuen in punkto Elastizität in nichts nach. Das geht sogar bei exotischen alten Simmerringen und Dichtungen, die natürlich nicht eingerissen sein dürfen.
Einen Versuch ist es auch wert, Gummi mit Hausmitteln wieder etwas elastischer und geschmeidiger zu machen: Man legt sie einfach längere Zeit in Weichspüler ein.
Weiße Gummiteile sind besonders schmutzanfällig und werden mit handelsüblicher Handwaschpaste wieder fast wie neu.
Nach jeder Reinigung sollten man Gummi mit einem säurefreiem Mittel pflegen (Glycerin, Vaseline bzw. Hahn- und Dichtungsfett), damit sie geschmeidig bleiben.

Hände waschen
Eine gute Handwaschpaste kann jeder kaufen. Wer die Euros nicht ausgeben möchte, kann es billiger haben. Man nehme einen Esslöffel einfachen Quarzsand und mische ihn mit billigen Spülmittel. Fertig ist eine hochwirksame preiswerte Handwaschpaste.
Angeblich geht das Ganze auch mit einer Mischung aus Haushaltszucker + Babyöl oder aus Kaffeesatz + Spülmittel, die etwas hautschonender sind. 
Ein weiterer Schrauber berichtet von der tollen Wirkung von Babytüchern, die einfach jeden Dreck schaffen. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Kleinteile blitzblank kochen
Teile, wie Beschläge oder Schalter lassen sich - sofern sie hitzebeständig sind - in einem Bad aus Wasser und Fleckensalz wunderbar sauber kochen. Anschließend werden sie abgespült und entsprechend dem Material weiterbehandelt.
Kleine Kunststoffteile werden in einem Kalt-Bad aus Gebissreiniger (z.B. Kukident)  oder Geschirrspülmittel wieder picobello sauber (10 - 24 Stunden einwirken lassen).

Kupfer bekommt Glanz 
mit einem uralten Hausmittel, das mir ein Besucher genannt hat. Man nehme Salz und vermische es mit Essig zu einer Paste. Damit die Kupferoberflächen kräftig abreiben und danach gut mit Wasser abspülen. Das Ergebnis überzeugt und kostet fast nichts.
Noch ein Tipp von Norbert: Das ganze funktioniert noch besser (auch bei Alu und Messing, Silber und Gold, wenn man ein paar Spritzer Zitronensäure reintut. Ich kaufe dafür die verdünnte "Plastezitrone" aus dem Aldi, Lidl etc. Der Vorteil ist, man muss nicht mit Säuren pur hantieren. Nachteil: es dauert länger.

Kunststoffteile, weich
nennt man Elastomere und sie sehen oft aus wie Gummi. werden in der Waschmaschine wieder sauber! Bei 40 - 60° und in eine Socke gesteckt, überstehen sie die Prozedur. 
Danach sollte man sie mit Pflegemitteln behandeln, damit sie geschmeidig bleiben. 
Verhärtete Elastomere soll eine Leck-Stopp-Flüssigkeit wieder schön weich bekommen. Die wird normalerweise dem Ölkreislauf mit 10-20 % zugegeben, um Elastomerdichtungen Weichmacher zuzuführen, damit sie wieder besser dichten. Ein Beispiel ist das Produkt "BARDAHL Öl-Leck-Stop", das es auch in kleinen Gebinden gibt und in das man das Kunststoffteil einlegt. Der Vorgang dauert mehrere Tage und man sollte täglich prüfen, ob das gewünschte Ergebnis schon erreicht ist.
Einen Versuch ist es auch wert, Elastomere mit Hausmitteln wieder etwas elastischer und geschmeidiger zu machen: Man legt sie einfach längere Zeit in Weichspüler ein.

Kunststoffteile, hart
werden in der Waschmaschine wieder super-sauber! Bei 60° und in eine Socke gesteckt, überstehen sie die Prozedur. Vorher eventuell anhaftende Dichtmassen entfernen, damit nicht das Flusensieb verstopft.
Die Teile lassen sich auch in einem Bad aus Gebissreiniger reinigen. Meist reichen 2 Tabletten und die Einwirkzeit nach Gebrauchaanleitung. Nach der Reinigung gut abspülen und wischen. Sicherheitshalber sollte man an unsichtbarer Stelle vorher probieren, ob das Material den Reiniger verträgt.
Etwas exotisch ist der Tipp, Kunststoffteilen mit Schuhcreme oder Melkfett wieder zu frischen Glanz zu verhelfen. Nicht jedermanns Sache, aber einen Versuch wert.

Motorblock reinigen
Natürlich kennt jeder die Methode mit dem Kaltreiniger, aber habt Ihr es schon einmal mit Backofen-Spray versucht? Es ist preiswert, haftet gut und greift die meisten Lackierungen nicht an. Wenn gar nichts mehr hilft, kann es die letzte Rettung sein.

Ölflecke
auf Beton- oder Steinböden lassen sich mit Geschirrspülmittel entfernen. Einfach auf die Flecken geben, 15 Minuten einwirken lassen und mit heißem Wasser und einem Schrubber entfernen.
Teure Fleckentferner aus dem KFZ-Handel kann man sich so oft sparen.

Öl-, Fett- und Dreckablagerungen
Rostlöser oder leichtes Sprühöl (z.B. WD40) löst hervorragend Ölpampe und Straßendreck. Ärgerlich ist, dass noch Suppe in der Dose ist, wenn sie nicht mehr sprüht - der Rest der nicht raus will, hat schließlich auch Geld gekostet. Werner hilft sich ganz einfach: Er schlägt mit dem Kreuzschlitz-Schraubendreher seitlich ein Loch in die Dose und füllt den verbliebenen Inhalt in einen leeren Behälter. Mit einem Pinsel streicht er damit zu reinigende Teile ein und wischt sie mit einem Lappen sauber.

Ölkohle
auf Kolben lässt sich mit dem "Meister Proper"-Universalreiniger schonend entfernen. Einfach über Nacht in den unverdünnten Reiniger legen.

Oxidierte Batterie-Polklemmen aus Blei
also die Klemmstücke oder -schuhe an den Batteriekabeln, lassen sich am besten mit Natron reinigen, das in der Drogerie erhältlich ist. Man löst 2-3 Esslöffel davon in lauwarmem Wasser auf und taucht die Klemmen ein. Ist keine Reaktion mehr zu erkennen, werden die Klemmen aus der Flüssigkeit gezogen, mit klarem Wasser abgespült und wieder gut mit Polfett gefettet.

Reflektoren
Sind Reflektoren von Scheinwerfern angelaufen und nicht verrostet, kann man sie mit einem guten Gebissreiniger  retten:
Baut sie aus, und legt sie etwa 2 - 4 Stunden in ein Wasserbad mit 0,5 - 1 Tablette des Reinigers. Ist eventuell nach einer weiteren Anwendung das Ergebnis zufrieden stellend, wird der Reflektor mit normalem Wasser 1 - 2 mal abgespült. Um später Kalkflecken zu vermeiden, empfiehlt sich eine zusätzliche Spülung mit destilliertem Wasser. Danach wird der Reflektor gut getrocknet. Das Ganze funktioniert auch, wenn der Reflektor und die Streuscheibe verklebt sind.
Man sollte aber unbedingt vermeiden, die Reflektoren mit einem Tuch oder mit einem Papiertaschentuch abzuwischen, denn das könnte Kratzer geben.

Rohrreinigung
Beim Überholen von Stossdämpfern oder Vorderrad-Tauchrohren stößt man manchmal auf stark verharzte Ölreste. Diese lassen sich mit einer Gewehrreinigungskette, an die Stahlwolle oder benzingetränkte Gewehrreinigungsdochte befestigt werden, gut reinigen. Mehrfaches Durchziehen macht die Rohre innen wieder blitzblank.
Auch Auspuffrohre kann man innen reinigen. Ein altes Stahlseil wird an einem Ende aufspleißt und kräftig durch das Rohr hin- und hergeschoben. Ablagerungen im Auspuffrohr haben keine Chance und der Galvaniseur nimmt solch ein sauberes Rohr garantiert zum Verchromen an.

Schlösser oder Instrumente
Enge Stellen erreicht man beim Säubern mit den berühmten Zahnbürsten oder noch besser mit Pfeifenreinigern, die sich auch mit einer Reinigungsflüssigkeit tränken lassen. Die konischen Reiniger sind übrigens am wirkungsvollsten und man erhält sie für kleines Geld in jedem guten Tabakgeschäft.

Sitzbankbezüge
und andere Kunstlederoberflächen werden mit einem  Tipp von Mike auf Vordermann gebracht. Einfach mit Scheuerpulver (z.B. "ATA" oder andere Scheuermilch) und einer relativ weichen Handbürste schrubben. Kleine, kreisende Bewegungen mit wenig Druck wirken Wunder!
Ein weiterer Tipp kommt von Pölu aus dem Suzuki-Classic-Forum. Richtig eingefressenen Schmutz auf Sitzbänken, Verdecken oder vielen anderen Oberflächen reinigt er immer mit Gallseife. Die Gallseife dazu mit einer feuchten Handbürste auf die Sitzbank auftragen, ein wenig einweichen lassen und dann die Bank mit kreisenden Bewegungen reinigen. Das Material und die Farbe nehmen keinen Schaden. Seine Katana-Sitzbank wurde damit wieder wie neu.

Vergasergehäuse, -düsen und -nadeln
die durch verharzten Sprit unbrauchbar geworden sind, lassen sich mit einem Hausmittel säubern. Man legt diese für ein paar Stunden in unverdünnten Essigreiniger. Danach spült man die Teile gründlich mit Kaltreiniger oder Waschbenzin.
Enge Stellen erreicht man beim Säubern ebenfalls mit Zahnbürsten oder Pfeifenreinigern.
Tipp von Matthias: Etwas edler und effektiver geht es mit mit einer Zahnarztsonde, wenn man an so ein Ding herankommt. So erreicht man prima verwinkelte Bohrungen im Vergaser und sicherlich auch woanders, wo sich hartnäckiger Dreck festgesetzt hat, der selbst mit einem Ultraschallbad nicht herausgeht. Besonders kritisch ist die nadelkopfgroße Bohrung im Ansaugkanal, wo sich manchmal die abgebrochenen Spitzen des Nadelventils (für das Standgas zuständig) hineinsetzen.
Interessant ist auch, Gitarrenseiten aus Stahl für das Reinigen von Vergaserdüsen zu verwenden. Es gibt sie in verschiedenen Stärken, mehr oder minder passend für die Düsengrüße.

Verkleidungsscheiben
Für transparente Kunsstoffscheiben eignet sich "Pronto Clean & Dust", ein Möbelpflegespray von Johnson, das es im Super- oder Baumarkt gibt. 
Vor der Anwendung muss man die Scheibe gründlich reinigen, danach mit dem "Wundermittel" die Scheibe einsprühen und mit einem sauberen Baumwolltuch verreiben. 
Jetzt aber nicht erschrecken: Anfänglich ist es ein furchtbares milchiges Geschmiere, aber keine Sorge: Wenn man ohne großen Druck weiter reibt, löst sich alles nach kurzer Zeit auf. Eventuell muss man den Poliervorgang wiederholen. Die Scheibe ist, wenn Sie von beiden Seiten so gepflegt wurde, (fast) neuwertig. Kleine Kratzer sind verschwunden, keine Putzstreifen zu sehen und bei Sonnenlicht oder nachts gibt es keine Blendung. Künftig lassen sich übrigens auch Fliegen viel leichter entfernen und auch der Perleffekt bei Regen ist sehr gut. Dieser Tipp stammt von Dieter, der damit seine BMW verwöhnt.

Verölte Teile reinigen
Natürlich kann man verdreckten Teilen mit Waschbenzin zu Leibe rücken, doch das ist wegen der Feuergefahr recht gefährlich. Besser ist da schon ein Kaltreiniger, den man mit Wasser abspülen kann. Auch Diesel wird gerne genommen. Alle diese Mittel können  aber über die Haut aufgenommen werden und sind teilweise recht giftig.
Versucht es daher einmal mit Bio-Diesel. Es reinigt extrem gut, ist nicht entzündlich und sanft zur Haut. Außerdem riecht ganz passabel und ist spottbillig. Der einzige Nachteil ist, dass es eine dünne ölige Schicht hinterlässt, auf die man nicht lackieren kann. Da muss dann wieder Waschbenzin ran.
Auf keinen Fall sollte man normalen Otto-Kraftstoff (Benzin) verwenden, denn neben der Feuergefahr ist die Gesundheitsgefährdung sehr hoch. Das darin enthaltene Benzol ist krebserregend und wird über die Haut aufgenommen.

Verzinkte Teile
werden mit Chromputzmitteln meist wieder auf Hochglanz gebracht, wenn sie nicht angerostet sind.

Verkleidungsscheiben
die matt sind, werden mit milden Poliermitteln wieder fast wie neu. Geeignet ist beispielsweise Zahnpasta und Polierwatte. Damit werden sogar leichte Kratzer entfernt. 
Man sollte dabei keine kreisenden sondern nur lineare Bewegungen, d.h. von unten nach oben, machen.

Mehr über das Reinigen des Motorrads könnt Ihr hier lesen. Habt ihr noch andere Tipps für Schmutzfinken? Dann meldet Euch. Einfach auf den Postkasten am linken Rand klicken.

© Michael (20.12.22 )    [Start]