Machen wir
uns nicht vor: Nicht alle unseren zweirädrigen
Schätze werden heiß geliebt und pfleglich behandelt.
Nach Jahren des Miss- oder Nichtgebrauchs nagt der
Rost unerbittlich an dem Eisenhaufen. Solange er
äußerlich wütet, kann man der braunen Pest mit
Geduld und Muskelschmalz relativ einfach zu Leibe
rücken. Aber wenn Hohlräume betroffen sind, wird's
schwieriger. Der größte Hohlraum am Motorrad ist
nunmal der Kraftstofftank und daher gibt es viele
Tipps, wie man mit Rost an dieser Stelle umgehen kann.
Also habe ich euch einige ausgewählte
Beschreibungen zusammengestellt, die bereits mit
Erfolg durchgeführt wurden:
Für Schnellschrauber, die nicht gern lesen, hier
zunächst einige exotische Methoden. Tom meint:
Das Ganze funktioniert mit manchen WC-Reinigern (von
ALDI oder Hofer) oder einfachem 5% Essig. Danach
sofort gründlich neutralisieren (Seifenlauge,
Salmiakgeist o.Ä.). Mit Spiritus nachspülen, schnell
trocknen und leicht einölen - sonst rostet das Zeug
schnell wieder. Vorsicht ist bei Spalten geboten: hier
kann die Säure nicht so gut ausgespült werden, was
zu starkem Spaltrost führen kann.
Auch Peter hat WC-Reiniger probiert:
Habe einen alten Benzintank mit WC-Reiniger von ALDI
(bzw. Hofer) entrostet. Ist relativ billig und hat
wunderbar funktioniert!
Man sollte den Tank schon randvoll machen (und dazu
waren über 20 Flaschen nötig!). Dann einfach 3-4
Tage stehen lassen (Vorsicht: Nichts auf den Lack außen
kommen lassen! Frisst's auch weg!) Dann richtig gut
mit dem Gartenschlauch ausspülen, mit Pressluft
so trocken wie möglich ausblasen und entweder gleich
mit
Benzin füllen oder mit einem guten Schluck Motoröl
die Innenseite des Tanks wieder gegen Rost schützen.
Eine Methode für Antialkoholiker von Bodo:
Von ein paar Schrauberjungs habe ich erzählt
bekommen, dass man verrostete Teile, und wohl vor
allem stärkeren Flugrost auf Chrom wegbekommen soll,
wenn man das Zeug in (Achtung!) Cola einlegt. Naja,
vom Säurewert her müsste das stimmen, und wenn man's
dann gut abspült, sollte es auch keine Probleme
geben. Habe aber keine echten Erfahrungen damit, daher
lieber erst einmal testen!
Und noch eine Lösung von Heiko:
Zur Beseitigung von Flugrost, ohne mechanische Gewalt,
eignet sich auch folgendes Rezept für "künstliche
Cola" (ca. 108 g Zucker, 1g Carbonat, 1.82 ml
Phosphorsäure 85% (Vorsicht!) - Endgehalt 0,2%, Rest
Wasser. Alle Angaben in für einen Liter).
Nach zweimaliger Behandlung, jeweils ca. eine Woche
stehen lassen, ab und zu durchschwenken, sollte der
Tank nach gründlichem Spülen, Trocknen und Entfetten
OK sein. Versiegeln mit einem 2K PU Lack, da dieser
benzinbeständig ist.
Kaathoven aus NL rät:
Probiert mal das das
Mittelchen, das bei www.bio-ontroester.nl
angeboten wird.
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