Ventile einstellen

Na, eigentlich kann man die Ventile gar nicht einstellen, sondern nur das Spiel zwischen dem Ventilschaft und den Betätigungselementen (Kipphebel, Stößel, Nocken). 
Er wird stets im kalten Zustand eingestellt und ist wichtig, weil sich der Ventilschaft bei höherer Temperatur ausdehnt. Ohne Abstand würde das Ventil nicht mehr richtig schließen. Dadurch wird nicht nur die Motorleistung verringert, sondern das Ventil kann durch schlechte Kühlung auch verbrennen.
Andererseits führt ein zu großer Abstand zu Ventilgeräuschen und erhöhtem Verschleiß.

Ventile einzustellen ist nicht schwer, wenn man mit etwas Sorgfalt vorgeht. Je nach Motorkonstruktion gibt es zwei Vorgehensweisen - Austausch von unterschiedlich dicken Shims oder Einstellen über Stellschrauben.
Das Einstellintervall ist etwa alle 5.000 - 6.000 km.
Zunächst muss der Ventildeckel und die Abdeckung des Zündunterbrechers (rechte Motorseite) entfernt werden.
   

Nocken in Grundstellung bringen
Bevor der Ventilabstand gemessen wird, müssen die Nocken in Grundstellung gebracht werden. In den Stellungen A und B werden die Ventile nicht betätigt.

Durch Drehen am rechten Kurbelwellenstumpf - und zwar in der richtigen Drehrichtung des Kurbeltriebs (d.h. im Uhrzeigersinn) - mit einem passenden Schlüssel, wird der erste Zylinder in diese Stellung gebracht. Die Markierung an der Zündung muss dann auf "T" = TOP stehen.
Erst wenn dies gegeben ist, kann der Ventilabstand gemessen werden.

Nocken in Grundstellung bringen
Bevor der Ventilabstand gemessen wird, müssen die Nocken in Grundstellung gebracht werden. In den Stellungen A und B werden die Ventile nicht betätigt.

Durch Drehen am rechten Kurbelwellenstumpf - und zwar in der richtigen Drehrichtung des Kurbeltriebs (d.h. im Uhrzeigersinn) - mit einem passenden Schlüssel, wird der erste Zylinder in diese Stellung gebracht. Die Markierung an der Zündung muss dann auf "T" = TOP stehen.
Erst wenn dies gegeben ist, kann der Ventilabstand gemessen werden.

   
   
Ventilabstand messen
Nun wird zwischen die Nocke und das Ventil (bzw. den Tassenstößel) eine Fühlerlehre geschoben, um den Abstand zu messen.
Das richtige Spiel ist bei GS-Motoren meist 0,03 - 0,08 mm und bei GSX-Motoren etwa 0,09 - 0,13 mm (Genaueres siehe Betriebsanleitung!). Gemessen wird, wie gesagt, grundsätzlich bei kaltem Motor.
Der Abstand ist richtig, wenn eine Fühlerlehre von 0,05 mm (GS) bzw. 0,10 (GSX) saugend, d.h. nicht mit Gewalt oder zu leicht durch den Spalt gezogen werden kann. Die Größe der neuen Shims könnt ihr hier berechnen.
   
Tassenstößel herunterdrücken
Muss bei GS-Motoren ein anderer Shim verwendet werden, weil das Spiel zu klein oder zu groß ist, muss zunächst der Tassenstößel nach unten gedrückt werden, damit man den Shim entfernen kann.
Das geschieht durch das gezeigte Niederhalter-Spezialwerkzeug, welches man bei Suzuki oder im Zubehörhandel (z.B. LOUIS, AKF) kaufen kann.
Zur Not tut es auch ein Schraubendreher, aber die Gefahr die Nocken zu beschädigen, ist relativ groß. Oder man baut es selbst (siehe Download).
   
Shim wechseln
Mit montiertem Niederhalter kann der vorhandene Shim vorsichtig entfernt werden. Bevor der neue Shim eingebaut wird, sollte man auf den Tassenstößel und den Shim einen kräftigen Spritzer Öl aufbringen. 
Der neue Shim wird jetzt mit der Bezeichnung nach unten (!) eingelegt, der Niederhalter entfernt, der Motor 1 - 2 mal durchgedreht und überprüft, ob das Ventilspiel jetzt in Ordnung ist.
Ist dies der Fall, muss man die ganze Prozedur, wie oben beschrieben, an allen anderen Ventilen wiederholen.
   
Bei GSX-Motoren ...
werden keine Shims verwendet. Man muss daher auch keinen Niederhalter einsetzen und kann das Spiel über Einstellschrauben anpassen.
Dazu wird die Kontermutter gelöst, die Stellschrauben entsprechend herein oder herausgedreht und die Kontermutter wieder festgezogen.
Durch das Festziehen der Kontermutter verstellt sich gerne das Spiel. Daher ist eine Kontrolle mit der Fühlerlehre sehr wichtig.
   
Grundsätzlich sollte man das Ventilspiel so wählen, dass man im mittleren Bereich bleibt. Also sollten bei GS-Motoren etwa 0,05 mm und mindestens 0,10 mm bei GSX-Motoren eingestellt sein.
Gerade bei den heißen Auslassventilen ist etwas mehr Spiel besser, als zu geringes Spiel.

Mehr über den Umgang und die Auswahl von Ventil-Shims könnt Ihr hier lesen.

© Michael (14.11.09 )    [Start]