Batterie entladen und laden

Eine lange Lebensdauer der Batterie kann man erreichen, wenn man diese kontrolliert und - besonders in der Winterpause oder bei längeren Stillstandszeiten - öfter mal ein wenig "trainiert".
Dazu gehört nicht nur die Überprüfung des Säurestandes, sondern auch das kontrollierte und richtige Entladen und Laden.
Denn dummerweise killt sich eine tiefentladene Batterie innerhalb von ein paar Wochen praktisch von selbst. Auf den aktiven Platten der Batterie bildet sich eine harte Schicht aus Bleisulfat, die die Platten isoliert und ein erneutes Aufladen unmöglich macht - die Batterie ist Schrott.
Das gleiche gilt, wenn man zu wenig fährt. Die Batterie ist chronisch unterladen und überlebt nicht sehr lange.
   
Entladen
Vor jedem Laden des Kraftpaketes ist es sinnvoll, die Batterie zu entladen. Dazu kann man eine einfache Glühbirne verwenden, die angeschlossen wird. 
Viel sicherer ist es jedoch, ein Entladegerät zu verwenden, dass beim Erreichen eines bestimmten Zustandes abschaltet und so verhindert, dass die Batterie tiefentladen wird und unrettbar verloren ist.
Im Fachhandel kann man intelligente Frischhaltegeräte kaufen, die das automatisch erledigen. Begabte Bastler machen sich so etwas natürlich selbst. Eine Bauanleitung findet Ihr in meinem Download-Bereich
Ist das erledigt, kann man frischen Saft in den Energiespender füllen.
   
Laden
Zum Laden verwendest Du am besten ein handelsübliches Ladegerät. Die besonders guten haben drei Ladeprogramme:
Grobladung = Der Ladestrom wird so geregelt, dass die Batteriespannung etwa bei 80-90% der max. Ladung (10,5 - 15 V) liegt.
Absorptionsladung = Die Ladespannung bleibt etwa gleich und der Ladestrom geht langsam zurück. Die Batteriespannung liegt bei 14,5 - 15 V.
Erhaltungsladung: Die Ladespannung wird auf 12,8 - 13,2 V zurückgenommen.
Die meisten Ladegeräte unterstützen nur das Grob- und Absorptionsladeprogramm. Daher sollte man die Batterie nicht konstant am normalen Ladegerät angeschlossen lassen. Für die Erhaltungsladung gibt es Extrageräte mit kleinerer Leistung. Soweit die Theorie, jetzt geht es los:
  • Ist die Batterie neu, muss sie nach dieser Anleitung aktiviert werden , ansonsten kannst Du weiter lesen ...
  • Schließe das Ladegerät an die ausgebaute Batterie an - erst am Minus-Pol und dann am Plus-Pol. Stelle die richtige Batteriespannung (6 oder 12 V) ein. Falls möglich, solltest Du eine niedrige oder normale Ladestufe wählen (also keinesfalls eine sogenannte Schnellladung!). Der Ladestrom darf die zulässigen Werte (etwa 10% der Batteriekapazität) nicht überschreiten. Das sind beispielsweise bei einer Batterie mit 12 Ah ca. 1,1 - 1,3 A oder im Mittel 1,2 A. Näheres findest Du in der Bedienungsanleitung oder hier). Jetzt erst das Ladegerät einschalten. 
  • Während des Ladevorgangs, der etwa 12 - 24 Stunden dauert, müssen die Verschlussstopfen unbedingt entfernt sein, denn es bilden sich Gasblasen. Können diese nicht schnell genug entweichen, wird das Gehäuse platzen. Das Gas ist übrigens unter dem Namen "Knallgas" bekannt und ziemlich gefährlich. Bei entsprechenden Konzentrationen und einem Funken kann es heftig detonieren. Also gut lüften und nicht in der Nähe von offenen Flammen oder anderen Zündquellen (Lichtschalter) laden. 
  • Wenn die Ladespannung 2,583 V pro Zelle erreicht, muss der Ladevorgang beendet werden. Erhaltungsladungen liegen hingegen bei nur 2,15 -  2.23 V pro Zelle.
  • Noch eine Vorsichtsmaßnahme: Wenn beim Laden die Batterietemperatur über 45° ansteigt, muss der Ladestrom auf etwa die Hälfte zurückgenommen werden.
Prüfen
Die Ladung ist beendet, wenn sich heftige Gasblasen bilden, der Ladestrom auf ein Minimum zurück gegangen und die Säure bis zur oberen Markierung angestiegen ist. Doch das allein sagt noch nicht viel. 
Um sicher zu sein, sauge mit dem Säureheber (Hydrometer) aus der ersten Zelle soviel Säure an, dass der oder die Messelemente des Hebers frei schwimmen. Jetzt lässt sich der Ladezustand ablesen. 
Wiederhole die Messung nacheinander bei den anderen Zellen. 
   
Säurestand
Wenn alle Zellen gleichmäßig vollgeladen sind, bleibt nur noch der Säurestand zu prüfen. Ist er zu niedrig, muss destilliertes Wasser (z.B. entionisiert gemäß VDE 0510 und DAB 7) nachgefüllt werden. Ist er zu hoch, kann - nur bei einer neuen Batterie - etwas Säure mit dem Heber abgesaugt werden. In beiden Fällen sollte bei normalen Umgebungstemperaturen die Säure bei der oberen Befüllungsmarke in den Zellen stehen. Danach werden die Verschlussstopfen wieder montiert.  Wichtig: Fülle niemals Schwefelsäure nach, außer sie wurde vorher entnommen oder ist ausgelaufen.
Mit viel klarem Wasser sollten noch Säurereste abgespült und die Batterie gründlich trockengewischt werden. Die Pole und die Klemmschrauben kann man noch dünn mit säurefreiem Polfett beschmieren. 
Nun ist der Stromspender betriebsbereit und kann in das Motorrad eingebaut werden.

Die weitere Pflege einer Batterie ist eigentlich recht einfach: Im normalen Fahrbetrieb ab und zu den Säurestand prüfen, die Pole von Oxidation freihalten und bei längerem Stillstand entladen/laden.

© Michael (10.03.05 )    [Start]