Werden Belag
und Bremsfläche nicht sauber getrennt, schleifen die
Bremsen, verschleißen schneller und vernichten
unnütz Energie. Um dies zu verhindern, solltest Du
von Zeit zu Zeit den Zustand
der Bremsen prüfen. Doch es gibt noch andere
Dinge zu beachten.
Freigängigkeit prüfen
Zuerst solltest Du prüfen, ob nach dem Loslassen des
Vorderradbremshebels die Bremskolben und -beläge
wieder einwandfrei in ihre ursprüngliche Position zurückgehen.
Bei Schwimmsattelzangen muss sich beim Betätigen und
Loslassen des Bremshebels außerdem der Belagträger
sichtbar und ohne Widerstand hin- und herbewegen.
An Trommelbremsen gilt sinngemäß das Gleiche: Wird
der Fußhebel entlastet, sollte der sichtbare
Bremshebel an der Bremsankerplatte in seine
Grundstellung zurückgehen und sich das Rad leicht
durchdrehen lassen.
Trommelbremsen dürfen nie
schleifen.
denn deren Mechanik ist darauf ausgelegt, dass sie
stets sauber trennen, wenn die Bremse nicht betätigt
wird. Tun sie es dennoch, gibt es verschiedene
Ursachen.
Meist ist bei Hinterradbremsen einfach nur der
Fußbremshebel falsch, nämlich zu hoch eingestellt
und es wird durch den darauf ruhenden Fuß ständig leicht gebremst. Eine exakte Einstellung über die
Endanschlagsschraube wirkt Wunder und führt auch zu
einer bequemeren Fußstellung.
Ist hier alles in Ordnung, hilft nur noch das Öffnen
der Bremse. Probleme bereiten oft zu viel Abrieb in
der Trommel, gebrochene Rückholfedern oder eine
festgefressene Exzenterwelle, die die Bremsbacken
nicht mehr in die richtige Position zurücklässt. Ist
es die Welle, sollte sie ausgebaut werden und mit
Schmirgelleinen abgezogen werden. Auch die
Wellenbohrung muss gesäubert werden. Danach kannst Du
noch die Welle mit hitzebeständigem Fett leicht
einfetten und alles wieder sauber montierten.
Scheibenbremsen dürfen
leicht schleifen,
denn sie haben ja keine Rückholfedern. Lässt sich
das Rad aber nur schwer durchdrehen, ist etwas nicht
in Ordnung. Meist sind die schwimmend gelagerten
Bremssättel auf den Befestigungsbolzen nicht mehr
richtig beweglich. Du erkennst das auch daran, dass
ein Bremsbelag stärker verschlissen ist, als der
andere. Um das Problem zu beseitigen, baust Du die
Bremssättel ab, reinigst die Bolzen und die
entsprechenden Bohrungen und bestreichst sie leicht
mit Kupferpaste. Danach können die Sättel wieder
montiert werden.
Ein weiteres Problem kann der Bremskolben sein, der im
Bremszylinder festgegangen ist. Um das zu
überprüfen, werden die Bremsbeläge ausgebaut und
man versucht den Bremskolben zurück in die Bremszange
zu drücken. Benutze dazu einen Hartholzstab (z.B.
einen alten Hammerstiel) und kein Metallwerkzeug, um
nicht die Bremsscheibe zu beschädigen.
Ist der Kolben fest, hilft nur noch der Ausbau der
Bremszange, Entfernen des Kolbens und Reinigen von
Kolben und Zylinder (mittels eines Hon-Werkzeuges). Ist
die Zylinderwand noch einwandfrei, kann der Kolben mit
neuen Dichtungen wieder eingebaut werden. Ist der
Zylinder oder der Kolben zu stark beschädigt, muss
ein neuer Bremssattel eingebaut werden.
Ist der Kolben ebenfalls in Ordnung, kann der
Hauptbremszylinder am Lenker der Übertäter sein.
Also baue ihn ab und zerlege ihn in seine
Bestandteile. Der Hauptbremszylinder hat eine kleine
Entlastungsbohrung, durch die die Bremsflüssigkeit nach dem
Loslassen der Bremse zurückfließen soll. Sie setzt
sich leicht zu, der Druck kann nicht richtig abgebaut
werden und die Bremse schleift.
Ist der Zylinder schon auseinander, sollte man ihn
auch gleich reinigen und neue Dichtungen spendieren. Die
nötigen Reparatursätze gibt es sogar im
Zubehörhandel.
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