Hauptbremszylinder überholen 

Wenn die Bremsleistung nachlässt oder sogar Bremsflüssigkeit verloren geht, wird es höchste Zeit sich den Hauptbremszylinder anzuschauen.
Hat man es veräumt die Bremsflüssigfkeit zu wechseln, wird zu viel Wasser in der Flüssigkeit gebunden und früher oder später beginnt der Kolben des Hauptbremszylinders zu korrodieren, was die Dichtungen beschädigt. Im schlimmsten Fall verliert die Bremse sogar ihre Funktion.
Bei den GS- und GSX-Modellen sind Hauptbremszylinder am Vorder- und oft auch am Hinterrad verbaut. Wer schon einige Schraubererfahrung hat, kann sich eine Überholung des Hauptbremszylinders zutrauen - es ist garnicht mal so schwer.
   
Bevor es losgehen kann, besorgt man sich einen guten Reparatursatz, der auch für die alten Modelle von vielen Zubehörhändlern angeboten wird. Der enthält alle notwendigen Bauteile und meist auch eine spezielle Bremsenpaste. Wer "auf Nummer sicher" gehen will, wendet sich am besten vertrauensvoll an seinen SUZUKI-Händler.
Wichtig dabei ist, sehr sorgfältig vorzugehen und in absolut sauberer Umgebung zu arbeiten. Die Demontage und Montage des Hauptbremszylinders sollte man auf der Werkbank durchführen und ein sauberes Tuch unterlegen, auch weil die Teile klein sind, leicht herunterfallen fallen und verloren gehen können.
Ist alles bereit, kann's losgehen.
     
  • Zuerst den Bremsflüssigkeitsbehälter Ieeren, den Bremsschlauch am Behälter abschrauben und den Bremshebel demontieren.
  • Danach den Hauptbremszylinder vom Lenker oder Rahmen abnehmen und sicher, aber mit Gefühl in einen Schraubstock spannen.

  • Den Bremskolben mit einem kleinen Stift oder Schraubendreher etwas hereindrücken, den Sicherungsring mit einer kleinen lnnenseegerringzange entnehmen und den Bremskolben herausziehen. Achtung: Da dahinter eine Feder ist, kann dieser auch schnell mal herausspringen.

  • Jetzt kann man die Einzelteile des Reparatursatzes nach diesem Muster wieder zusammenbauen, wobei auch hier gilt: Keine Gewalt anwenden!

  • Zunächst muss man die Dichtung mittels der mitgelieferten Bremsenpaste mit Gefühl über den Bund des Bremskolbens "massieren". Danach alles mit der Bremsenpaste bestreichen, die Feder und den Kolben gefühlvoll in den Zylinder einsetzen und schließlich den Sicherungsring montieren. Dabei muss man darauf achten, dass die scharfkantige Seite des Sicherungsringes nach außen zeigt.

  • Hat man Hauptbremszylinder, Bremsschlauch und Bremshebel in umgekenrter Folge wieder montiert, muss man nur noch Bremsflüssigkeit auffüllen und das System entlüften.

  • Bei einem Test im Stand und bei der anschließenden Probefahrt zeigt sich, ob die Bremse wieder einen guten Druckpunkt hat und eure Mühen Erfolg hatten.

    
Wichtiger Hinweis:
Arbeiten an Bremselementen sind nichts für Anfänger und man sollte sie Fachleuten überlassen. Diese Hinweise beschreiben nur das allgemeine Prinzip, richten sich an erfahrene Schrauber - und werden ausdrücklich ohne Gewähr gegeben. Die korrekten Arbeitsschritte sind in den SUZUKI-Wartungsanleitungen beschrieben, die man unbedingt beachten muss. Wer selbst an Bremsen arbeitet, tut dies immer auf eigene Gefahr.

Der Text basiert auf einem Schrauberartikel von Werner, der mir die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung gegeben hat. Danke Werner!
© Text: Werner, Michael; Bild: MVH((17.11.20)    [[Startt]