Kardanöl wechseln - Teil 1: Sekundärantrieb 

Der Kardan der von SUZUKI-Motorrädern ist einer der zuverlässigsten Antriebe, die man kennt - solange man ihn richtig wartet. Hier wird der Ölwechsel am Sekundärantrieb beschrieben, wie er bei der GS 850 G, GS 1000 G und GS 1100 G verwendet wird. 
Der Sekundärantrieb der GS 650 G wird vom Motoröl mitgeschmiert und muss nicht separat gewartet werden. Beim kleinen Modell wird lediglich das Öl im Endabtrieb (siehe Teil 2) gewechselt.
   
Deckel entfernen
Der Sekundärantrieb befindet sich hinter dem linken hinteren Motordeckel, der durch 4 Schrauben (rote Kreise) gehalten wird, die sehr fest sitzen können (Schlagschrauber verwenden). Die Schrauben haben unterschiedliche Längen und dürfen nicht verwechselt werden, um sie später wieder richtig zu montieren. Vorher muss man auch die Klemmschraube des Schalthebels (unterer roter Kreis) lösen und dann den Hebel abziehen. Die richtige Stellung des Hebels sollte man durch zwei Körnerpunkte auf der Welle und dem Hebel markieren.
Jetzt wird die Ölstandskontrollschraube (links neben rotem Rechteck) entfernt.
    

Einfüllschraube lösen
Oben auf dem Motorblock direkt hinter dem Anlasserdeckel befindet sich die Einfüllschraube für das Getriebeöl.
Sie wird jetzt mit einem Ring- oder Steckschlüssel gelöst und wieder locker auf die Öffnung gelegt, damit kein Schmutz hereinfallen kann.
    

Ablassschraube lösen
Unter dem Winkeltriebsdeckel ist die Ablassschraube (roter Kreis). Sie wird mit einem guten Steckschlüssel gelöst und soweit herausgeschraubt, dass sie gerade noch im Gewinde verbleibt, ohne dass Öl austritt.
    

Altes Öl ablassen
Jetzt wird es ein wenig kniffelig. Man hält einen passenden Trichter unter die Schraube und stellt eine Auffangwanne unter den Trichter.
Mit der anderen Hand wird die Ablassschraube herausgedreht und das Getriebeöl abgelassen.
Ist es ganz entfernt, wird die Schraube gesäubert, mit einem neuen Dichtring versehen und wieder montiert.
Das Anzugsmoment beträgt etwa 20 - 30 Nm. Genauere Angaben findet man im Wartungshandbuch.
Das alte Öl unbedingt richtig entsorgen. Man kann es meist beim Händler oder bei Altölsammelstellen abgeben.
    

Neues Öl einfüllen
Jetzt kann frisches Öl über die Einfüllöffnung zugeführt werden. SUZUKI empfiehlt Hypoid-Getriebeöl SAE 90.
Die Menge beträgt 340 - 400 ml und die richtige Füllstandstandshöhe ist erreicht, wenn Öl aus der Öffnung der Ölstandskontrollschraube austritt.
Ist alles in Ordnung, werden die Ölstandskontrollschraube und die Einfüllschraube wieder montiert. Dabei sollte man auch neue Dichtscheiben verwenden, um Ölundichtigkeiten zu verhindern. 
    

Deckel montieren
Der Sekundärantriebsdeckel kommt jetzt wieder an seinen Platz. Hilfreich ist es, die Deckelschrauben zu säubern und ganz leicht einzufetten. Dann lassen sie sich später wieder besser lösen.
Als letztes wird der Schalthebel auf die Schaltwelle geschoben und mit der Schraube gesichert.

Wer jetzt noch das Öl im Sekundärabtriebsgehäuse am Hinterrad wechseln will, klickt einfach hier.

Der Text basiert auf einem Schrauberartikel von Cliff, der mir die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung gegeben hat. Auf seiner Website findet man viele weitere Tipps rund um die SUZUKI GS.
© Text:  Michael, Bilder: Cliff (25.04.09 )    [Start]