Kühlrippen
ersetzen
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Es ist schnell
passiert:
Dein Motorrad kippt um oder der Motor fällt beim
Reparieren von der Werkbank, schon ist eine
Kühlrippe abgebrochen. Jetzt ist guter Rat teuer
- im wahrsten Sinne des Wortes.
Bei unseren Youngtimern sind bestimmte Teile schon
rar geworden, darunter auch Zylinderblöcke und
-köpfe. Findet man kein gebrauchtes Teil, hilft
nur die Reparatur.
An diesem Zylinderkopf ist eine der oberen
Kühlrippen abgebrochen (Pfeil).
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Zunächst fertigt man sich aus Pappe eine Schablone,
die genau die Kontur der Bruchstelle und des
abgebrochenen Teiles nachbildet. Ist das Bruchstück
verschwunden, kann man die Form der umliegenden
Kühlrippen aufgreifen und entsprechend anpassen.
Jetzt wird es spannend:
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Schweißen oder Kleben
Man überträgt die Schablone auf ein Blech in der
gewünschten Stärke, sägt es aus und feilt die
Feinheiten der Kanten entsprechend nach. Je nach
Material des zu reparierenden Teiles verwendet man
dazu ein Stahl- oder Aluminiumblech. Die grobe
Oberflächenstruktur des Gusses wird durch
Strahlen mit grobem Strahlgut erreicht.
Das Material ist auch entscheidend bei den
folgenden Schritten. Bei alten Grauguss-Motoren
ist es relativ einfach. Die Ersatzrippe (E) kann
mit einem handelsüblichen Elektroschweißgerät
und mit Gusselektroden an die Bruchkante
geschweißt werden.
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Man
arbeitet dabei immer von der Mitte nach außen, setzt
erst einzelne Punkte und lässt das Material nach
jedem Punkt abkühlen. Das verhindert den Aufbau von
Spannungen. Ist die Ersatzrippe an der richtigen
Stelle fixiert, kann eine durchgehende Naht gezogen
und das reparierte Teil lackiert werden.
Im Prinzip funktioniert dies auch bei Aluminium.
Leider sind jedoch spezielle Schweißgeräte,
Elektroden und viel Erfahrung notwendig. Da hilft nur
der Gang zu einem Fachbetrieb deines Vertrauens.
Auch wenn jetzt einige gequält aufschreien mögen,
für den Hobbyschrauber gibt es nur eine Alternative:
Kleben. Moderne Klebstoffe sind mechanisch
widerstandfähig und auch thermisch stabil.
Am Besten lässt du dich im Fachhandel beraten. Es
eignen sich meist spezielle Zweikomponenten-Kleber,
die etwa 150° vertragen sollten und oft als
Flüssigmetall angeboten werden. Auch UHU Plus soll
übrigens verwendbar sein.
Wichtig beim Kleben ist, dass die Flächen bestens
mechanisch gereinigt und entfettet werden. Es ist
nicht notwendig, die Flächen zu glätten, denn ein
grobe Oberfläche verstärkt noch die
"Verzahnung" des Klebers. Überhaupt sollte
man sich peinlich genau an die Gebrauchsanleitung des
Herstellers halten.
Falls möglich, kann die Klebestelle noch durch ein
Blech verstärkt werden, welches im nicht sichtbaren
Bereich auf die Naht geklebt wird. Geht das nicht,
hilft das Aufbringen einer flächigen Extraschicht
Kleber an dieser Stelle.
Die mechanische Belastbarkeit ist beim Kleben
naturgemäß geringer, als beim Schweißen. In den
meisten Fällen reicht sie jedoch aus.
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© Michael (04.03.07
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