Eigentlich sind GS- und GSX-Motoren kaum klein zu
bekommen und mechanisch sehr leise. Aber hier und da
melden sich im Laufe der Jahre verschiedene Geräusche,
deren Ursachen ich hier nachgehen möchte: Hartes,
metallisches Klappern
muss nicht unbedingt einen Pleuel- oder Kolbenschaden
bedeuten - und damit den bevorstehenden Exitus. Es kann
einfach an schlecht synchronisierten
Gleichdruck-Vergasern liegen. Durch die ungleiche
Gasströmung kommt es zu einer ungleichen Motordrehung
und wahrscheinlich schlagen die Vergaserschieber auch hin-
und her - das kann sich furchtbar anhören. Also: Vergaser
synchronisieren und das Beste hoffen! Kolbenkippen
äußert sich durch rhythmisches Klappern aus der Zylindergegend.
Es tritt auf, wenn Kolben oder Zylinder verschlissen
sind und meist erst , wenn der Motor etwas wärmer und
das Öl dünnflüssiger ist. Dann kann der Kolben im
oberen Totpunkt eine Kippbewegung ausführen, die zum
besagten Klappern führt.
Ist das Kolbenspiel noch nicht übergroß, verschwindet
das Geräusch, wenn beschleunigt wird.
Gegen Kolbenkippen hilft nur eine Überholung des
Motors.
Ventilklappern
Sind die Ventilabstände zu groß, schlägt die
Nockenwelle auf den Tassenstößel bzw. den
Kipphebel. Je nach Abstand ergibt das ein tickendes oder
klapperndes Geräusch, das erst nachlässt, wenn der
Motor richtig warmgefahren wird. Das Einstellen der
Ventile macht dem Spuck meist ein Ende. Falls nicht,
liegt die Ursache woanders. Manchmal sind auch die
Ventilschäfte an der Kontaktfläche zum Kipphebel oder
die Ventilführungen verschlissen.
Werner hatte trotz frisch eingestellter Ventile immer
noch starkes Klappern im Zylinderkopf. Die Ursache
könnten verschlissene Kipphebel oder Kipphebelachsen
sein.
Axialbewegung der
Nockenwelle
führt zu einem leichten Klopfgeräusch bzw. Tickgeräusch, das scheinbar
ohne Regelmäßigkeit kommt und geht. Es entsteht bei
Motoren mit Tassenstößeln durch ungleichmäßig
abgenutzte oder schräg gefertigte Einstellshims und
kann daher auch bei neuen Motoren auftreten.
Streichen die Nocken über diese schräge Fläche, wird
die Nockenwelle axial verschoben und schlägt mit einem
Ticken mit ihrer Anlauffläche gegen die entsprechenden
Nockenwellenböcke, die die seitliche Führung
sicherstellen. Die Sache ist unbedenklich und man muss
sich an das Ticken gewöhnen, außer man investiert in
neue Shims - eine teure Alternative.
Bei GSX-Motoren kann sich die Nockenwelle bewegen, wenn
der Ventilabstand an den Gabelschlepphebeln nicht
gleichmäßig ist. Hier hilft nur eine akribisch genaue
Einstellung.
Ausgeschlagene
Tassenstößel
hören sich genauso an wie eine axial wandernde
Nockenwelle, aber die Geräusche sind regelmäßiger.
Natürlich kann man Tassenstößel und Zylinderkopf
erneuern, um die Suzuki wieder ruhig zu bekommen, aber
andererseits ist dieser Verschleiß nicht problematisch
und man kann noch viele Kilometer damit fahren.
Steuerkettenrasseln
ist lauter als alle anderen beschriebenen Geräusche und
hat eine höhere Frequenz. Es tritt besonders auf, wenn
das Gas weggenommen und im Schiebebetrieb gefahren wird.
Oft kann es durch das Einstellen des
Steuerkettenspanners eliminiert werden.
Bei automatischen Spannern geht das natürlich nicht.
Dann muss überprüft werden, ob der Spanner klemmt und
man kommt oft um einen Austausch nicht herum.
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