Steuerkette und Steuerzeiten einstellen
Immer wenn der Zylinderkopf wegen Reparaturarbeiten
herunter kommt, muss man die Steuerkette einstellen.
Durch die korrekte Position zwischen Kurbelwelle und
Nockenwellen ergeben sich die richtigen
Steuerzeiten.
Im folgenden wird angenommen, dass der Zylinderkopf
wieder an seinem Platz ist und die Kopfschrauben mit
dem richtigen Drehmoment angezogen wurden.
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Ausrichten
der Nockenwellen
Die Kurbelwelle wird als Erstes so gedreht, dass
der Referenzzylinder (siehe Tabelle unten) im oberen Totpunkt (T) steht.
Dann werden die Nockenwellen durch die
Steuerkette geschoben, in die Lagerschalen
des Kopfes gelegt und ausgerichtet. Vorher
solltest Du die Lagerzapfen gut mit
Molybdänfett schmieren und einen Schuss Öl
dazugeben.
Die Auslassnockenwelle (EX) wird so
ausgerichtet, dass der Pfeil (1) genau auf die
Dichtflächenkante zeigt. Der Pfeil (2) zeigt
nach oben und die Kerbe (A) ist auch auf die
Dichtfläche ausgerichtet.
Die Einlassnockenwelle (IN) wird ebenfalls
gedreht, so dass die Kerbe (B) auf die
Dichtfläche ausgerichtet ist. Der Pfeil (3)
zeigt nach oben. |
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Steuerkette
auflegen
Als nächstes wird die Steuerkette auf die
Zahnräder der Nockenwelle gelegt. Ist alles
richtig, dann liegen zwischen dem Pfeil (2) und
Pfeil (3) die entsprechende Anzahl von
Kettengliedern (siehe Tabelle unten, hier im
Bildbeispiel 20).
Die Nockenwellen dürfen sich nicht
verdreht haben und die Kurbelwelle sollte noch
im oberen Totpunkt (T) stehen!
Jetzt können die oberen Lagerschalen der
Nockenwellen und (bei manchen Motoren) das
gezeigte Spannrad montiert werden.
Jetzt solltest Du noch mal alles kontrollieren
und den Motor vorsichtig im richtigen Drehsinn
durchdrehen. Er sollte sich nicht verklemmen! |
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Modell |
Ref.-Zyl. |
K.-Glieder |
Modell |
Ref.-Zyl. |
K.-Glieder |
GF 250 S |
1+4 |
18 |
GSX 250 |
R |
20 |
GS 400 |
R |
20 |
GS(X) 300 |
R |
20 |
GS 425 |
R |
20 |
GSX 400 (2.-Zyl.) |
R |
20 |
GS 450 |
R |
18 |
GSX 400 F (4.-Zyl.) |
1+4 |
23 |
GS 500 (2-Zyl.) |
R |
18 |
GSX 500 |
1+4 |
23 |
GS 500 (4-Zyl.) |
1+4 |
20 |
GSX 550 |
1+4 |
23 |
GS 550 |
1+4 |
20 |
GSX 750 E / S |
1+4 |
20 |
GS 650 E |
1+4 |
19 |
GSX 1000 S |
1+4 |
20 |
GS 650 G |
1+4 |
20 |
GSX 1100 E / S |
1+4 |
20 |
GS 750 |
1+4 |
20 |
GSX 1100 E / EF / ES |
1+4 |
20 |
GS 850 G |
1+4 |
20 |
GSX 1150 |
1+4 |
20 |
GS 1000 |
1+4 |
20 |
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GS 1100 G |
1+4 |
20 |
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Nun kannst Du Dich dem Steuerkettenspanner widmen.
Bei allen GS- und GSX-Motoren wird ein automatischer
Spanner verwendet, der sich selbst reguliert um die
Dehnung der Steuerkette durch Verschleiß auszugleichen. Die gefederte
Stossstange (1) übt dazu über die Feder (2) einen
konstanten Druck auf die Steuerkette aus.
Auch tendiert die Steuerkette während des Betriebs zu
Spannungsschwankungen. Um dies auszugleichen, hat der
Spanner ein zweites Federsystem. Eine Stahlkugel (6)
in der Gegenwelle (5) wird über die Feder der Rändelscheibe
(4) gegen eine schräge Fläche gedrückt. Wichtig
ist: Der
Steuerkettenspanner muss nicht nachgestellt werden!
Bevor der Spanner eingebaut wird, solltest Du die
Feststellschraube etwas lösen, und die Rändelscheibe
im Gegenuhrzeigersinn drehen. Jetzt kannst Du
prüfen ob sich die Stossstange reibungslos
verschieben lässt. Auch die Rändelscheibe muss ohne
Widerstand in ihre normale Position zurückschnellen.
Klemmt irgendwo etwas, muss der komplette Spanner
ausgetauscht werden.
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Steuerkettenspanner
einbauen
Ist der Spanner in Ordnung, drücke die
Stosstange ganz herein und ziehe die
Feststellschraube an, so dass die Stosstange
fest ist.
Nun lege eine neue Dichtung auf und montiere den
Spanner am Zylinder.
Danach löse die Feststellschraube leicht und
mit einem "Klack" wird die Stossstange
gegen die Steuerkette gedrückt.
Schließlich drehst Du den Motor nochmals 1
Umdrehung, öffnest die Feststellschraube
weitere 0,25 - 0,5 Umdrehungen und sicherst sie
mit der Kontermutter. Jetzt wird sich die Stossstange frei
bewegen können. |
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Nach einer letzten Prüfung, ob die Steuerzeiten immer
noch stimmen, kannst Du die Motormontage beenden.
Diese Prüfung kann man übrigens besonders genau mit
einer Gradscheibe
durchführen.
Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die hier beschriebene Einstellung
gilt für die meisten GS- und GSX-Motoren. Im Einzelfall
können sie jedoch unterschiedlich sein und sollten
immer streng nach dem Service-Handbuch vorgenommen
werden. Hast Du das nicht zur Hand, dann notiere Dir
unbedingt beim Ausbau die richtige Einbaulage der
verschiedenen Teile. Wichtig sind die Ausrichtung der
Nockenwellen zum Kopf und die genaue Anzahl der
Kettenglieder zwischen den Markierungen auf den
Nockenwellenrädern.
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© Michael (23.09.12
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